Grauer Star

Augentest

Der graue Star  ist eine Trübung der natürlichen Augenlinse, die zur Sehverschlechterung führt. Selten ist er angeboren oder Folge einer Augenverletzung.

In den meisten Fällen ist der graue Star eine normale Altersveränderung, die jeden von uns irgendwann betrifft.

Woran bemerkt man selbst den Grauen Star?

Es können eine oder mehrere der folgenden Beschwerden auftreten:

  • Verschwommensehen, Sehen wie durch einen Schleier oder ein trübes Glas.
  • Farben erscheinen matter.
  • Zunehmende Kurzsichtigkeit kann dazu führen, dass Lesen ohne Brille möglich wird.
  • Erhöhte Blendempfindlichkeit, die besonders das Autofahren am Abend erschwert.

Was kann man selbst gegen den Grauen Star tun?

Da der Graue Star meist eine Altersveränderung ist, kann man seine Entwicklung nicht verhindern, sondern bestenfalls verzögern. Alles, was die Bildung freier Radikale hemmt, verzögert auch den Grauen Star, z.B.: gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und Schutz vor zu viel UV- Strahlung durch Sonnenschutz.

Leider gibt es keine Medikamente, die den Grauen Star behandeln können.

Wie wird der Graue Star behandelt?

Die getrübte Augenlinse wird durch eine Operation entfernt und durch eine klare Kunstlinse ersetzt. Damit wird die ursprüngliche Sehschärfe wieder hergestellt.

Wann wird operiert?

Der Operationszeitpunkt hängt ab:

  • von Art und Stärke der Linsentrübung
  • von anderen Augenkrankheiten
  • von persönlichen Bedürfnissen (z.B. Autofahren)

Der optimale Zeitpunkt für die Operation muss durch eine sorgfältige Augenuntersuchung festgestellt werden.

Wo und wie wird die Operation durchgeführt?

Die Graue Star-Operation erfolgt in einem Krankenhaus und kann ambulant oder stationär erfolgen.

Vor der Operation wird die passende Kunstlinse genau berechnet.

Der Eingriff selbst dauert in etwa 20-40 Minuten und wird in örtlicher Betäubung schmerzfrei durchgeführt. Nach einem kleinen Schnitt an der Hornhaut wird die Linsenkapsel von vorne geöffnet, das Innere der getrübten, natürlichen Augenlinse durch Ultraschall zerkleinert und abgesaugt. In den leeren Kapselsack wird dann die klare Kunstlinse implantiert. Durch modernste Technik sind die Öffnungen am Auge so klein, dass meist ein nahtfreier Wundverschluss möglich ist. Abschließend wird ein Salbenverband angelegt.

Ich selbst habe jahrelange Operationserfahrung und operiere meine Patienten im Evangelischen Krankenhaus in Wien. Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

Können Komplikationen bei der Operation auftreten?

Die Graue Star-Operation hat dank der großen Fortschritte der letzten Jahre eine geringe Komplikationsrate. Trotzdem können Komplikationen wie bei jeder Operation  nie 100%ig  ausgeschlossen werden.

Verhalten nach der Grauen Star-Operation:

1. Nehmen Sie Ihre Augentropfen wie verordnet.

Wurden mehrere Präparate verordnet, halten Sie einen Abstand von mindestens 5 Minuten zwischen den Tropfen ein.

2. Verboten sind:

  • Reiben des operierten Auges
  • Drücken auf das operierte Auge
  • Wasser in das operierte Auge für 2 Wochen
  • Schwere körperliche Anstrengung für 4 Wochen / Tragen bis zu 10 kg ist  erlaubt

3. Erlaubt sind:

  • Fernsehen
  • Lesen
  • Duschen, Baden, Friseur, Bücken
  • Leichte Hausarbeit
  • Tragen der alten Brille (passt wahrscheinlich nicht mehr, schadet aber dem Auge nicht), Sonnenbrille
  • Andere Tätigkeiten des alltäglichen Lebens

Wann tritt die Sehverbesserung ein?

Die erste Sehverbesserung tritt schon bald nach der Operation auf, ist aber individuell verschieden. Der Heilungsprozess kann auch zu Sehschwankungen führen. Das endgültige Ergebnis wird nach durchschnittlich 5-6 Wochen erreicht.

Braucht man nach der Operation eine Brille?

Meistens ja. Das hat verschiedene Gründe:

Beim Großteil der Patienten berechnet man die Kunstlinse so, dass möglichst für die Ferne keine Brille nötig ist, dafür braucht man aber eine Lesebrille.

Menschen, die immer kurzsichtig waren und gewohnt sind, ohne Brille zu lesen, kommen meist mit der umgekehrten Variante besser zurecht: eine Brille für die Ferne und Lesen ohne Brille.

Es gibt auch Kunstlinsen, mit denen man in die Ferne und Nähe sehen kann (ähnlich einer Gleitsichtbrille). Allerdings haben diese einige optische Nachteile und sind deshalb für viele Menschen nicht geeignet.

Es kann auch an einer Hornhautverkrümmung liegen, dass nach der Operation für die maximale Sehschärfe noch eine Brille nötig ist.

Schließlich kann auch bei der größten Sorgfalt eine Ungenauigkeit der Messung nicht ausgeschlossen werden.

Kann der Graue Star wiederkommen?

Nein, da das getrübte Linseninnere entfernt wurde, kann sich kein Grauer Star mehr bilden, allerdings könnte sich die noch vorhandene  hintere Linsenkapsel eintrüben, mit der Folge, dass auch das Sehen schlechter wird. Dieser sogenannte „Nachstar“ kann mit einer kurzen, schmerzfreien  Laserbehandlung problemlos entfernt werden.

Kann die Kunstlinse kaputt werden?

Nein, normalerweise hält die Kunstlinse  für das restliche Leben. In Ausnahmefällen kann es aufgrund von Augenerkrankungen zum Verrutschen der Linse kommen, die dann in einer weiteren Operation wieder verankert oder ausgetauscht werden muss.

 

Für weitere Fragen stehe ich gerne im Rahmen eines Untersuchungstermines zur Verfügung.